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1. Lesebuch für die obere Klasse katholischer Stadt- und Landschulen - S. 158

1864 - Breslau : Leuckart
158 Geschichte. Haushaltung des Staates wieder herstellen könnte, sah er sich genöthigt, dem Rathe seines berühmten Ministers Necker zu folgen und die Reichsstände, die seit 1614 nicht versammelt gewesen waren, zu berufen, um mit denselben über die Mittel zu berathen, dem sinkenden Staate wieder aufzuhelfen. Er ver- sammelte deshalb 300 Abgeordnete vom Adel, eben so viele von der Geistlichkeit und 600 von dem Bürgerstande zu einem Reichs- läge, der am 5. Mai 1789 feierlich eröffnet wurde. Der König ahnete nicht, was daraus entstehen würde. — Auf diesem Reichs- tage, der sich Nationalversammlung nannte, brach gleich Anfangs ein heftiger Streit aus. Die Abgeordneten aus dem Bürger- stande verlangten, daß die Abgaben nicht sie allein drücken, son- dern daß der Adel und die Geistlichkeit ihren gleichen Antheil daran tragen sollten. Dem widersetzten sich die andern, sprachen hochmüthig von ihren Rechten, gaben zu verstehen, daß man Waffen und Macht besitze, und erbitterten den Bürgerstand noch mehr gegen sich, statt ihn durch Milde und, Nachgibigkeit zu besänftigen. Indeß mußten die Vertreter des Adels und der Geistlichkeit dennoch bald nachgeben, als sie bemerkten, daß der größte Theil des Volkes ihnen entgegen war. Das geschah aber nur aus Furcht für den Augenblick. Böse Menschen vom Adel selbst suchten heimlich das Volk immer mehr aufzuregen, daß cs Ausschweifungen beging. Dann machte man dem Könige eine so schreckliche Vorstellung von der Wildheit der Bürger, daß er Soldaten um Paris herum zusammenziehen ließ. Jetzt glaubte die vornehme Partei gesiegt zu haben; allein gerade das, was sie zu ihrem Schutze gewählt hatte, ward ihr Verderben. Die französischen Soldaten wollten aus die Bürger nicht schießen; eine angebotene Vermehrung des Soldes schlugen alle einmüthig ab; dafür belohnte sie die allgemeine Liebe der Bürger. Als hierauf der König seinen Minister Necker, den Liebling des Vol- kes, entließ, weil er ihn für den Urheber dieser Unruhen hielt, da gerieth die ganze Hauptstadt in Aufruhr. Die Sturmglocken ertönten, das Volk rottete sich zusammen, erbrach die Zeughäuser und zog bewaffnet gegen die Bastille, eine alte Festung im östli- chen Theile der Stadt, die zum Gefängniß diente. Sie wurde erstürmt, die Besatzung niedergemacht und der Kopf des Befehls- habers auf einer langen Stange unter dem gräßlichen Jubel der nachströmcnden Menge durch die Straßen der Stadt getragen. Dies geschah am 14. Juli 1789 und war der Anfang der großen französischen Staatsumwälzung. Um die Wüthenden zu beruhigen, hatte der König die Schwäche, das Heer schnell von Paris zu entfernen und Necker zurückzuberufen. Das Volk sah nun, daß man dem Könige alles

2. Lesebuch für die obere Klasse katholischer Stadt- und Landschulen - S. 123

1864 - Breslau : Leuckart
Bündnisse der lutherisch gesinnten Fürsten. 123 Frankenhausen eingenommen und alsdann 300 Bürger und Bauern enthauptet. Münzer, welcher unter den Fliehenden einer der ersten war, verkroch sich auf einem Heuboden; man entdeckte ihn aber bald und er starb unter dem Schwerte des Henkers, kleinmüthig und verzagt. y/?) ßünimtße der lutherisch gesinnten Fürsten. Die katholischen Fürsten ersuchten den Kaiser um Beilegung der Religionsstreitigkeiten; allein er konnte ihr Verlangen nicht erfüllen, da er eben einen Krieg gegen Frankreich führte. Indeß ließ er vorläufig einen Reichstag zu (Bpeier halten, auf welchem beschlossen wurde, daß die neue Gemeinde die gemachten Einrich- tungen zwar behalten, aber keine weitere Neuerung sich erlauben und nirgends die Messe und die katholischen Gebräuche abschaffen sollte, bis zu einer künftigen Kirchenversammlung. Diesem Beschlusse widersprachen Luthers Anhänger feierlich, oder wie man damals sagte, sie protestirten dagegen; daher erhielten sie den nachher gebräuchlichen Namen Protestanten. Im Jahre 1530 kam endlich der Kaiser nach Deutschland und hielt zu Augsburg einen großen Reichstag. Hier über- reichten ihm die Protestanten ihr von Melanchthon abgefaßtes Glaubenöbekenntniß, welches die Augsburger Konfession genannt wird. Die Katholiken gaben sogleich eine Widerlegung derjenigen Sätze ein, die von den Lehren der katholischen Kirche abwichen, und der Kaiser beschied die Protestanten folgendermaßen: „Ihr Bekenntniß, das er gnädig angehört habe, sei mit guten Gründen widerlegt. Um Frieden und Einigkeit im Reiche zu erhalten, wolle er ihnen noch bis zum April 1531 Bedenkzeit geben, zum katholischen Glauben zurückzukehren." Diese bestimmte Erklärung schreckte die protestantischen Fürsten; daher schlossen sie noch in demselben Jahre zu Schmalkalden ein Bündniß, um im Noth- falle mit bewaffneter Hand ihre Glaubensfreiheit zu vertheidigen. Da aber Karl von den Einfällen der Türken in Ungarn und Oesterreich litt und zugleich in fortwährendem Kriege mit den Franzosen lebte, so sah er sich gegen seinen Willen genöthigt, den Protestanten mehrere Forderungen zu gestatten, um nur von ihnen Hilfe gegen die Türken zu erhalten. Nach einigen Jahren brach indeß der schmalkaldische Krieg aus, in welchem der Kaiser siegte und darauf die Nichtkatholischen sehr beschränkte. Diese brachen in Kurzem wieder los und erzwangen einen gün- stigen Vertrag. Es ward den Protestanten überall im Reiche freie Religionsübuug bewilligt; sie durften alle Einkünfte der vor- mals katholischen Klöster und Stiftungen behalten; Niemand sollte wegen der Religion Kränkungen erfahren; Jeder konnte nach seinem

3. Lesebuch für die obere Klasse katholischer Stadt- und Landschulen - S. 173

1864 - Breslau : Leuckart
Unsere Zeit. 173 Erhaltung des Friedens für die Zukunft. Deutschland, einst das erste Reich der Christenheit, war, wenn Kaiser, Fürsten und Völ- ker einig waren, unbesiegbar, und selbst in Zeiten der innern Zerrüttung haben auswärtige Fürsten wenig oder nichts gegen dasselbe vermocht. Einigkeit macht stark! Aber als es Fremden gelang, einzelne Theile vom Ganzen zu reißen; als es namentlich Napoleon vermochte, die Verbindung zwischen Kaiser und Reichs- fürsten zu lösen, indem er viele der letztern zum Rheinbünde zog und sich zum, Oberhaupte desselben machte; als er im Stande war, zwischen die übrigen Mißtrauen und Zwietracht zu säen — da war es um Deutschlands Unabhängigkeit geschehen. Sollte die Zukunft nicht ähnliches Unglück bringen, so mußte eine Vereinigung der deutschen Völker hergestellt werden. So wurde Deutschland ein Bundesstaat. Unter dem Vorsitze eines Abgeord- neten des österreichischen Kaisers sind die Vertreter der übrigen deutschen Länder zu Frankfurt a. M. versammelt, um über die Einrichtungen für das Gesammtwohl des deutschen Vaterlandes zu berathen. Jeder Fürst regiert sein Land nach seiner Weise, und in die innern Angelegenheiten der Staaten hat der Bundes- tag sich nicht zu mischen; aber er schlichtet etwaige Streitigkeiten zwischen einzelnen Bundesgliederu und wehrt jeden Angriff eines auswärtigen Feindes gemeinsam ab. Zu diesem Zwecke unter- hält er auf gemeinsame Kosten eine Anzahl Festungen — Bundes- festungen— und jeder Staat ist verpflichtet, bei Ausbruch eines Krieges eine seiner Bevölkerung angemessene Zahl seiner Sol- daten zum Bundesheere zu stellen. Ferner schließt der Bundes- tag Verträge mit auswärtigen Mächten; doch darf auch jeder einzelne Fürst solche Verträge abschließen, die aber nie zum Nach- theile der Gesammtheit oder eines einzelnen Bundeslandes sein dürfen. Ebenso steht es den einzelnen Fürsten frei, unter sich Verträge einzugehen. Ein solcher ist der Zollverein, den Deutschland den Bemühungen Preußens verdankt. Jeder ein- zelne Staat glaubte früher die Gewerbthätigkeit im eigenen Lande am besten zu fördern, wenn er die Einfuhr der Erzeugnisse eines andern gänzlich verbot, oder darauf einen so hohen Zoll legte, daß die Einfuhr unterblieb. Manche Erzeugnisse mußten mehr als einen solchen Zoll bezahlen, wenn sie von einem Ende Deutschlands bis zum andern verführt wurden, die Waaren muß- ten dann in der Heimath außerordentlich billig abgelassen oder an ihrem Bestimmungsorte sehr theuer bezahlt werden. Das war zum Nachtheile Aller. Preußen schloß daher bereits im Jahre 1828 mit Hessen - Darmstadt und Anhalt, und nach und nach mit immer mehr deutschen Staaten Zoll- und Handelsverträge, bis am 1. Januar 1834 fast alle Schlagbäume der Zollstätten
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